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Die Restauration eines 164

Die Vorgeschichte

Zusätzlich zum 740 sollte ein 164e ins Haus kommen, einer mit der abgesenkten Stoßstange und wenn schon mit Schiebedach. Alle möglichen Leute wurden mobilisiert um Ausschau zu halten aber lange Zeit passierte gar nichts. Dann eines Tages ein Anruf von einem Freund aus alten Zeiten, Du da steht so ein Teil bei ..... allerdings mit kapitalem Motorschaden. Ich habe da umgehend angerufen und um eine grobe Beschreibung gebeten, denn so 600km einfach macht man nicht mal eben so. Karosserie wäre Top, allein der Motor wäre total am Ende. Auf diese Beschreibung hin habe ich eine mir angemessene Summe geboten, mit dem Vermerk, diese sei nicht zwangsläufig mein letztes Wort. Mehr ggf. halt nach Besichtigung die aber aus Zeitgründen erst zwei Wochen später erfolgen konnte. 2 Tage später im Internet ein Angebot 164e, genau so wie ich den haben wollte als Schlachtfahrzeug und der passte auch noch absolut zu dem anderen. Hier war extrem schnelles Handeln angesagt, da das Gebot aus lief. Da fast um die Ecke habe ich das Teil noch am gleichen Tag besichtigt und folgendes festgestellt.
Motor Top, schöne Nebelscheinwerfer, geniale Instrumente und ansonsten Schrott. Der Preis war heiß und insofern gekauft als Ersatzteilspender, bzw. notfalls zum Teileverkauf. Dem ersten Verkäufer (Motorschaden) hatte ich wie oben ein Angebot unterbreitet wobei es wohl zu einem Missverständnis gekommen ist. Er hat mein Gebot als endgültig angesehen, obwohl von mir so nicht gesagt. Für lächerliche 100,- Euro mehr (500,- Euro mehr wären da bei mir noch problemlos drin gewesen, wenn es gepasst hätte) wurde der Elch an einen anderen Verkauft.

Da stand ich jetzt mit meinem Schlachtfahrzeug und die Messer wurden gewetzt. Nur irgendwie kam alles ganz anders, warum wieso, keiner wird es verstehen? Ich habe den Elch mit der Front immer sichtbar auf dem Hof abgestellt und irgendwie tat das weh ihn jeden Tag da so zu sehen, wohl wissend was ihm blüht. Nur noch einmal reinsetzen, den Motor laufen lassen und die schönen Instrumente betrachten......



Es ging danach einfach nicht, jeder hat mich für verrückt erklärt (wahrscheinlich bin ich das auch, nicht nur wahrscheinlich wenn ich mir ansehe was ich mir da angetan habe) als ich beschlossen habe, der Elch wird weiterleben!

Der Elch ist definitiv Tot. Egal, lang lebe meine Dauerbaustelle und der Tag wird kommen wo allen das Grinsen vergeht. Nicht mehr dieses Jahr aber sein Tag wird kommen!

An dieser Stelle meinen ganz herzlichen Dank an Uli, der mir immer wieder Tips gibt wenn ich Fragen zum 164er habe!



Die Bestandsaufnahme



Eigentlich nicht wirklich nötig, da das Fahrzeug ja eh geschlachtet werden sollte, nun war das aber aus gegebenem Grund nicht mehr so, siehe die Vorgeschichte.
Wer jetzt denkt evtl. ist es ja doch nicht so schlimm, im Gegenteil.

Von mir nachzuvollziehen waren 3 verschiedene "Restauratoren" am Werk.

1. Top Arbeit
2. so lala
3. Briefmarkensammler



Zuletzt hat der Briefmarkensammler extrem zugeschlagen. So nach dem Motto, kleben wir halt hier mal ein Blech drauf und da auch, egal, was darunter ist, da werden halt noch welche draufgepappt. Komischerweise hat er sich beim Rostschutz teilweise richtig Mühe gegeben. So sind die "Bleche" auf den Radhäusern im Kofferraum links und rechts zwar teilweise dreifach, aber die aufgetragene Rostschutzfarbe hält bis zum heutigen Tag. Da wird großzügig die Flex angesetzt, sobald ich irgendwas soweit habe, dass ich den Elch anderweitig anheben kann.

Leider sind durch einen Systemabsturz die Bilder der Bestandsaufnahme verloren, so dass ich diese jetzt anders wie geplant einstellen werde. Jedesmal wenn ich einen Teil beginne, werden Fotos gemacht und der Fortschritt dokumentiert. Bevor es jetzt richtig los geht 4 Bilder zum einstimmen, wo es so schlimm doch garnicht aussieht oder? Das Klebeband auf den Fotos diente nur zum entschärfen der Löcher, damit die Abdeckplane nicht überall hängen bleibt. Der nächste Teil ist schon in Arbeit und folgt in kürze. Ach ja, wer sich jetzt über eine Restaurierung ohne Hebebühne bzw. Grube (ich habe da durchaus die Möglichkeit drauf zuzugreifen) wundert, das macht in meinem Fall absolut Sinn. Aus gesundheitlichen Gründen kann ich nicht lange stehen und schon garnicht mit dem Kopf nach hinten geneigt, das geht absolut nicht.



Liegen geht problemlos und daher eben auf diese Weise, auch wenns manchmal hinderlich ist. Hierfür habe ich mir ein spezielles Rollbrett selber gebaut, genau nach meinen Bedürfnissen mit Werkzeugablage und bis 360 Kilo belastbar. Nein, so viel wiege ich nicht annähernd, aber so kann ich damit auch mal schwere Teile transportieren.




Jetzt geht es richtig los

Lange habe ich überlegt, wo fängst du an.
Das Fahrzeug ist bis zur A-Säule in einem traumhaften Zustand, ungeschweißt, keine Löcher und eigentlich nur Flugrost. A-Säule bis B-Säule sieht es schon anders aus, die Schweller müssen wieder raus da absolut schlechte Arbeit und beide Längsträger auf der Bodengruppe sind durch, genauso wie die Wagenheberaufnahmen. B-Säule bis C-Säule, Bodengruppe (Schweller ist eh klar). C-Säule nach hinten, hier trifft der Hammer nur selten auf Wiederstand!! Achsaufnahme, Radläufe, Radhäuser innen (den Mist reiße ich auch wieder raus), Längsträger, Querträger und Kofferraumboden, alles ist einfach nur hin. Ich habe mir den Kofferraum etc. zuerst vorgenommen, damit kein Frust aufkommt. Die Arbeit wird dann immer weniger und da kommt doch Freude auf.



Auf den Bildern könnt Ihr das ganze Elend erkennen, wobei hier noch nicht alles herausgetrennt ist, was entsorgt wird. Ich muß halt erstmal noch einiges stehen lassen, da ich ansonsten keine Bezugspunkte mehr habe. Reparaturbleche Fehlanzeige, außer den Radläufen außen gibt es da nichts mehr! Längs- und Querträger sind teilweise noch von guter Substanz und diese wird erhalten, der Rest wird halt selber gedengelt. Auf die entsprechende Bearbeitung der Altteile (sandstrahlen etc.), sowie die Versiegelung nach der Reparatur gehe ich noch ausführlich ein. Die Träger kommen zuerst dran und sehen eigentlich komplett fertig aus, zumindest von außen. Eine Beurteilung des definitiven Zustandes mittels Hammer ist nur begrenzt möglich und so habe ich (mein Dank an alle alten Beziehungen) einen anderen Weg gewählt. Untersuchung der Hohlräume per Endoskop, was teilweise schon recht erstaunlich war (innen hui, außen pfui). Gefährdete Bereiche markiert (Löcher habe ich eh ausgelassen, geht ja nur darum, festzustellen ab welchem Bereich noch gutes Material steht) und dann die nächste Prüfung. Ein alter Schulkollege hat da mal eine Art Körner gebaut, welcher sich an z.B. Trägern befestigen lässt, das ganze Teil kann man noch einstellen von der Schlagkraft her. Hiermit lässt sich die Haltbarkeit sehr gut beurteilen und teilweise war ich echt überrascht. Insofern kann ein Teil der Träger (sofern auch von innen fit) erhalten bleiben, obwohl die von außen recht heftig aussehen. Schaut Euch einfach mal die Fotos von dem an, was ich vorgefunden, bzw. erstmal herausgetrennt habe.



Frust macht sich breit



mangels vernünftigem Wetter habe ich heute die herausgetrennten Blechteile des Kofferaumbodens von dem ganzen U-Schutz und anderer Masse (aussen und innen!) befreit.



Teilweise werden diese nach einer Reparatur weiter verwendet und diese Arbeit kann ich im Schuppen durchführen. Blech rechts war an der Auflagekannte des Tanks leicht wellig und es waren neue Löcher für die Tankbefestigung gebohrt, irgendwie suspekt. Also Blech gerichtet (ich weis was ich da tu und wie das zu erfolgen hat) und schon passt es nicht mehr, nur wenig halt aber fast 3 Millimeter auf die Länge gesehen aus der Flucht. Ok, andere Seite mal saubergemacht und da sah es noch schlimmer aus, nicht nur die Kante war wellig sondern das ganze Blech. Auch hier waren neue Löcher für den Tank gebohrt worden, warum? Eine Kontrolle des Längsträgers hinten links brachte die Erleuchtung, dieser hat ca. 30cm vom Heckblech nach vorn einen richtig schönen Knick der dort nicht hingehört. Alle Spaltmaße der Kofferklappe passen einwandfrei sowie auch das Maß in der Diagonalen vom Ausschnitt her, trotzdem hat hier einer mal heftig gefuscht. Seitenteile sind nicht gespachtelt oder verzinnt aber zumindest Heckblech definitiv neu. Also mal so richtig eine auf den A.... gekriegt und nur oben die sichtbaren Sachen gerichtet und den Rahmen so gelassen. Als wenn nicht schon genug Arbeit wäre muß ich mich mit diesem Mist jetzt auch noch rumschlagen, da nach dem richten nicht ein einziges Blech mehr passt. Habe versucht Bilder davon zu machen nur das funktioniert nicht, auf dem dunklen Untergrund sieht man das leider nicht.








Anmerkung:

Wer noch Ideen und Erkenntnisse hat, bitte einfach einen Beitrag ins Technikforum unter dem Betreff "A-Z" und unter angabe des Themas. Der Beitrag wird dann ins A-Z mit aufgenommen! Kann eine Weile dauern aber der Wille ist da 3;o)

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