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K Jetronic


Eine Funktionsbeschreibung mit Fehlersuche und Messanleitung


Die K-jetronic in VOLVOs

Die K-Jetronic ist entgegen ihres Namens eine rein mechanische Einspritzanlage. Sie wurde 1974 im B20 E und F eingeführt und bis 1988 im B230e gebaut.

Typen mit K-jetronic:

144 bj 1974 ,Motor B20 E und F ,123 und 115 ps

244 und 245 ab 1974 mit Motor B21 E 123 PS und B20 F(US- 1976)107 ps
Ab 1976 mit Motor B21 Fmit 107 ps
Ab 1979 244 GLT mit B23 E mit 140 ps mj. 1979
Ab 1980 - 83 mit 136 PS
1984 mit 131 ps
264 und 265 ab 1974 mit Motor B27 E ,zuerst 140 ps,ab 79 -80mit 148 PS
1981 mit B28 E 156 PS
Ab 1976 als B27 F mit 127 PSfür die usa
262 mit b27 e 140 und ab 79 mit 148 ps bis 1980. Mj. 81 mit B28 E
764 ab 1982 mit Motor B28 e 156 ps
244 und 245 mit Motor b230 E ab 1985 131 PS bis ca 1990 (nicht deutscher markt)
744 und 745 ab 1985 mit Motor B230 e (teils nichtdeutscher markt)


Kurze Funktionssbeschreibung.(Vereinfacht)

Hauptteile sind Luftmengenmesser, Mengenteiler,Steuerdruckregler(SDR) ,Zusatzluftschieber (ZLS), Druckspeicher, Kraftstoffpumpe ,Vordruckpumpe und die Einspritzdüsen. Dazu kommt noch ein Kaltstartventil.

Im Mengenteiler ist ein sogenannter Steuerkolben,der durch einen Hebel,, der von der Stauscheibe ,die durch die angesaugte Luft angehoben wird, betätigt wird.
Dieser Steuerkolben gibt schlitze zu den Einspritzventilen frei.je nach Stellung des Steuerkolbens wird eine grössere oder kleinere Öffnung im schlitzträger des Mengenteilers freigegeben und durch die Ventile eingespritzt. Die Ventile spritzen permanent,nur die menge wird geregelt.deshalb K (für kontinuierlich)-jetronic .der Gegendruck oben auf den Steuerkolben ist der Steuerdruck.der Steuerdruck ist kalt niedrig für fetteres Gemisch und regelt durch elektrische beheizung des Steuerdruckreglers innerhalb 3 minuteauf seinen Enddruck.für mehr Luftdurchsatz beim Kaltstart und Kaltlauf sorgt der Zusatzluft schieber.ist eine Lochblende ,die über Bimetall kalt aufgeht und elektrisch beheizt innerhalb 3 Minuten schliesst.SDR und ZLS werden übers Pumpenrelais ab 1978 mit der pumpe zusammen angesteuert.dieses Relais wird angesteuert,wenn es von klemme 1 der Zündspule Impulse erhält.damit soll sichergestellt sein,das die pumpe nur läuft,wenn sich der Motor dreht und sofort z.B. bei einem Unfall,stehen bleibt,wenn der Motor steht.dieses Relais kann auch für Steuergeräte Fehler bei der LH 2.2 und 2.4 eingebaut werden (siehe A-Z).
Vor 1978 wurde die pumpe und ZLS und SDR durch einen Massekontakt am luftmengenmesser,der von der Stauscheibe angesteuert wurde,über zwei Relais betätigt.




Funktion der K-jetronic

Kaltstart

Wenn der Anlasser den Motor durchdreht,wird das Pumpenrelais durch Impulse der klemme 1 der Zündspule angesteuert und schaltet pumpe und vordruckpumpe ein.die pumpe läuft an und baut druck auf.,bis nach erreichen des Systemdrucks der systemdruckregler öffnet und den restlichen druck in den rücklauf ablässt.bei betätigen des anlassers wird das Kaltstartventil angesteuert und spritzt Kraftstoff ein.der Steuerdruck ist auf dem untersten wert und hat geringen Gegendruck gegen den Luftstrom,der die stauscheibeanzuhebend beginnt.der Motor fängt an ,über den Kraftstoff des Kaltstartventils anzuspringen.dadurch wird die Stauscheibe mehr angehoben und die schlitzträger freigegeben.die düsen spritzen jetzt Kraftstoff ein und der Motor läuft analog zur Öffnung der Drossel des ZLS.
SDR und ZLS werden jetzt elektrisch beheizt(über das Pumpenrelais).der SDR regelt in 3 Minuten auf den Enddruck von 3,8 bar hoch.der ZLS schliesst die Lochblende ,so das der Motor im Leerlaufüber die gering geöffnete Drosselklappe läuft. wenn jetzt gas gegeben wird,wird durch die grössere Luftmenge die Stauscheibe angehoben und dazu die richtige Kraftstoffmenge über den Mengenteiler zugeteilt und über die düsen eingespritzt eingespritzt. Die Gemischmenge in den verschiedenen Bereich wird durch unterschiedliche Stufung des Trichters der Stauscheibe konstruktiv festgelegt. Je geringer der trichterdurchmesser ist,um so höher steht der Steuerkolben und umso fetter ist das gemisch.bei weiterem lufttrichterdurchmesser dann gemischabmagerung.

Einstellung
Die einzige Einstellung der Anlage ist die CO-grundeinstellung.dazu wird mit einem 4 mm Inbusschlüssel bei laufendem Motor durch verdrehen der Einstellschraube der Steuerkolben abgesenkt (herausdrehen ,mager)oder reindrehen,fetter . einstellwert 2 % CO. beim Vierzylinder ist zwischen Mengenteiler und luftmengenmesser eine bohrung.dort wird der Inbusschlüssel eingesteckt (geht in eine schraube ca 2 cm darunter) und das CO eingestellt. ist ne ziemliche Fummelei,man braucht dazu einen ca 6-7 cm langen Inbusschlüssel. bei den Sechszylindern ist es ähnlich,bei B27 140 ps braucht man einen ca 15 cm langen Schlüssel (es wird durch eine Bohrung im Luftfilter eingestellt,bei dem 148 ps und beim b28 e muss ein stopfen vor dem luftmengenmesser herausgeschraubt werden und dann wie üblich einstellen.da die Bohrung in den Saugraum geht,kann erst CO gemessen werden,wenn der stopfen wieder eingeschraubt ist.

Messen der einspritzanlage.l
Gemessen wird in der Leitung zwischen Mengenteiler und steuerdruckregler.diese Leitung geht oben auf dem Mengenteiler ab.nicht mit der kleineren rücklaufleitung verwechseln Benötigt wird ein Manometer bis ca 8 bar und ein Dreiwege Hahn. Zuerst die Stecker von SDR und ZLS abziehen.Manometer anschliessen und pumpe kurzschliessen.geht entweder mit Spezialrelais oder Brücke am Abschluß des Pumpenrelais. Verbindung von 30 auf 87/1 und 87 /2.Spezialrelais wird an der Zündspule angeschlossen und simuliert im stand für das Pumpenrelais die Zündimpulse.



Wenn die Messeleitung Durchgang hat,wird der Steuerdruck gemessen.bei 0 grad ca 1,0 bar,steigt nach Abschluß des Steckers,wenn die Heizung in Ordnung ist,kontinuierlich bis auf ca 3,8 bar an. Achtung,die V 6 haben im stand 3,4 bar.
Jetzt Messeleitung sperren. nur noch Druck vom Mengenteiler bis Messuhr .4,8-5,3 bar.bei den Sechszylindern und Turbos 5,2 -5,8. Das ist der Systemdruck.da der Steuerdruck ein teil des Systemdrucks ist,,ist er je nachdem höher oder niedriger analog zum Systemdruck.
Volldruckprüfung.
Rücklauf leitung zudrücken.Systemdruck muss schlagartig bis 6 bar ansteigen.wenn nicht,zuerst filter erneuern.
Durchflussmengenprüfjung.
Punpe 1 minute in ein Messgefäß arbeiten lassen.menge muss mindestens 2 Liter /minute betragen.
Förderleistung 4 zyl. Bis 1980 100 l/std,nach 1980 120 l/std. Turbos 150 l/std.b27 /b28 100 ltr/std
Abschaltdruck prüfen:pumpe abschalten.Manometer auf seite SDR:Abschaltdruck muss jetzt mindestens 1,7 bar betragen.muss über eine stunde anhalten,da der Druckspeicher nachsetzt.wenn der Abschaltdruck gleich abfällt,ist meistens das Rückschlagventil am Pumpenausgang undicht.kann einzeln erneuert werden.
Jetzt Mengenprüfung:benötigt werden 100ccm Röhrchen mal Zylinder zahl.
Einspritzdüsen ausbauen und je düse ein 100ccm Röhrchen unterstellen.jetzt Stauscheibe maximal anheben:Pumpe ist dabei angesteuert.
die düsen spritzen jetzt ab. wenn das erste Röhrchen bis 100ccm gefüllt ist abschalten.toleranz 5 %.wenn eine düse weniger menge bringt,diese düse mit anderem Zylinder wechseln.und noch mal mengenprüfung.wenn der Fehler mitwandert,düse erneuern.wenn er au f dem Zylinder bleibt,zu grosse Streuung im Mengenteiler,Mengenteiler erneuern.

Wenn die Messung den einwandfreien zustand ergeben hat,Messuhr abklemmen und Motor laufen lassen.jetzt co Einstellung siehe oben.

Fehler suche
Motor springt kalt nicht an.pumpe läuft.Steuerdruck messen.wenn er zu hoch ist,SDR erneuern oder zerlegen und gangbar machen.ursache ist meistens Korrosion am SDR.der SDR hat unten eine Entlüftungsbohrung,die jedoch auf den Halter geht.es soll in den Halter des SDR in die Mitte zwischen beiden Bohrungen ein 8 mm loch gebohrt werden,damit sich der SDR entlüften kann.dies gilt nur für Vierzylinder.

Motor springt warm nicht an. Kein Abschaltdruck.Rückschlagventil an Pumpenausgang erneuern. Motor läuft unregelmässig (unrund )bis ca.2000 umin.
Einspritzventile luftundicht(Falschluft)Halter nachbiegen(Sechszylinder)oder dünnen o-ring aussen an Düsenhalter erneuern(Vierzylinder),ist meistens gebrochen.

Motor nimmt schlecht gas an (kalt)
Steuerdruck zu hoch oder kohle auf den Einlassventilen
Bei ganz alten Sechszylindern(vor 78) kann auch die Steuerdrossel am SDR Abschluß hochgegangen sein. SDR Leitung an Mengenteiler abschrauben .-wenn in der Öffnung des Mengenteilers ein silberglänzender Halbmond zu sehen ist,,das ist die Steuerdrossel.mengenteiler erneuern.

Der Sechszylinder hat einen steuerdruckregler,der über Vakuum den Steuerdruck absenkt.bis zu 0,4 bar bei vollast.deshalb hat der Sechszylinder im stand nur 3,4 bar Steuerdruck.anschliessend Motor laufen lassen.der Steuerdruckmuss dann auf 3.8 bar im leer lauf ansteigen.
Dieser steuerdruckregler kann auch bei getunten b23 oder 230 e verwendet werden. Bringt eine Anfettung von ca 10 % im oberen drehzahlbereich.zusammen mit K-welle ,einer fachmännischen Kopfbearbeitung und geänderter(2,5 zoll)Auspuffanlage ist der Motor dann gut für 160-170 ps.

Ab 1977 wurde eine vordruckpumpe serienmässig eingebaut,diese pumpe sitzt hinten im Tankgeber und setzt die Leitung zur Hauptpumpe unter ca .1 bar druck,um Dampfblasen im Sommer zu vermeiden.
Wenn der Motor bei hohen Außentemperaturen anfängt zu stottern und dann stehen bleibt,nach ca 10 -15 Minuten Wartezeit jedoch wieder einwandfrei läuft,sind Dampfblasen die Ursache. Die Hauptpumpe läuft dabei sehr laut und hat ein an und - abschwellendes Geräusch. .vordruckpumpe (sitzt hinten im Tankgeber) messsen.muss ca 1 bar druck bringen.entweder defekt oder Manschette zwischen vordruckpumpe und Steigleitung gerissen.das kann auch Aussetzer bei geringem Kraftstoffstand verursachen..
Schnellprüfung vordruckpumpe.sicherung von vordruckpumpe ziehen. (intankfuelpump).Hauptpumpe muss dann sofort ein lautes ,manchmal an-und abschwellendes Laufgeräusch jenach Stellung der stehengebliebenen vordruckpumpe bekommen.wenn sich das Laufgeräusch der Hauptpumpe nicht ändert,vordruckpumpe defekt.

Hoher kraftstoffverbrauch.drücke messen .Wenn i,o, elektrische Ansteuerung ZLS und SDR prüfen, wenn die keinen Strom zur aufheizung bekommen,ist der Steuerdruck zugering(SDR wird dann nur durch die Motortemperatur aufgeheizt),er hat dann ca 2 bar Steuerdruck und säuft wie ein loch.

Leer lauf Einstellung B21-B230 .Leerlauf wird an Handrad am Drosselklappengehäuse eingestellt 850 -900 umin,natürlich erst nach co Einstellung.
Wenn man keinen CO-tester hat,Schnellprüfung.: Motor im leer lauf mit Bremsentreten aufpumpen.wenn er plus-minus 50 Umdrehungen seine Drehzahl beibehält,ist das CO in Ordnung. Wenn er schneller wird ,zu fett.
Wenn er langsamer wird ,zu mager

B27- 140 ps .am Drosselklappengehäuse mit Handrad
B27 148 ps -b28 mit drei Einstellschrauben oben auf dem ansaugkrümmer
Die in Fahrtrichtung gesehen hinterste schraube (Nr. 1 ) ganz einschrauben,dann 2 Umdrehungen rausschrauben.
Nr2 links davon ganz reinschrauben,1,5 Umdrehungen raus
Nr 3 vorne rechts ganz rein,5 Umdrehungen raus.
Jetzt Motor laufen lassen und an schraube Nr. auf 900 umin einstellen.

Ab 1984 haben die b28 CIS. leerlaufgrundeinstellung: cis -system mit masseschalter am Mengenteiler totlegen,schraube Nr. 1 ganz einschrauben.mit der drosselklappenanschlagschraube auf 700 umhin einstellen.dann schraube Nr. rausdrehen ,bis er 850 umhin hat.cis wieder anschliessen.einstellung Mikroschalter am Gasgestänge nicht vergessen.wird wie drosselklappenschalter eingestellt.

So ,das war etwas K-Jetronic. wer noch fragen hat ,kann sich gerne im technik-oder Oldie-Forum melden..
gruss uli 745 oscar-




Anmerkung:

Wer noch Ideen und Erkenntnisse hat, bitte einfach einen Beitrag ins Technikforum unter dem Betreff "A-Z" und unter angabe des Themas. Der Beitrag wird dann ins A-Z mit aufgenommen! Kann eine Weile dauern aber der Wille ist da 3;o)

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